Bestände und Sorten in der Steiermark

Seit den 1980er Jahren gewann die Edelkastanie als Alternative im Obstbau in Österreich zunehmend mehr Bedeutung. Die älteste  bekannte Anlage in der Steiermark in der Nähe von Gleisdorf stammt aus dem Jahr 1968. Neben Nussbäumen wurden auch Edelkastanien angepflanzt. Die Reihen mit den niedrigen, großkronigen, schattenspendenden Bäumen wirkt heute fast wie ein Olivenhain in südlichen Ländern.

Ing. Josef Müller, ehemaliger Obstbauberater in der Südweststeiermark, konnte mehrere Landwirte für den Anbau der Edelkastanie als Obstbaum überzeugen. Inzwischen gibt es auch gezielte Förderungen für den Anbau, sodass es mittlerweile im südlichen Östereich rund 120 Hektar Edelkastanienanlagen gibt. Nicht mitgerechnet sind die zahlreichen Einzelbäume, kleine Kastaniengruppen und Alleen, die ebenfalls seither gepflanzt wurden.

Die  Auspflanzung  erfolgt  mit  veredelten  Bäumen,  wobei  ausgesuchte  Edelreiser  auf  Sämlinge  okuliert  oder  gepfropft  werden.  In der Steiermark haben sich mehrere Baumschulen auf die Anzucht  von  Kastanienbäumen  spezialisiert. Neben der für  unsere Verhältnisse gut geeignete Sorte „Ecker 1“ (Castanea sativa) werden mittlerweile vermehrt Hybridsorten aus Castanea sativa und Castanea crenata oder molissima,  welche  in  Italien  und  Frankreich  gute  Erfolge aufweisen,  angesetzt.  Diese  Sorten  tragen  klingende  Namen  wie „Bouche de Betizac“ , „Marsol“ , „Marigoule“ oder „Maraval“.  

Landschaft Steiermark